Misiones Trip

1. Tag:

Der gesamte Trip fing eigentlich sehr simpel an. Wir sind am Sonntag den 30. September abends um 8 vom Busbahnhof in Crespo losgefahren. Wir sind dann die komplette Nacht gefahren und waren dann um halb 12 mittags in dem Camp "Baden-Baden" in Misiones. Als erstes haben wir unsere gesamten Sachen in unsere Zimmer gebracht und waren den Rest des Tages in und an dem riesigen Pool des Camps. Abends haben wir dann alle zusammen in der großen Mensa gegessen und danach noch, wer wollte, Spiele gespielt und dann ins Bett gegangen. 



2. Tag:

Am Dienstag sind wir dann morgens nach dem Frühstück zu einem kleinen Nationalpark gefahren, in dem es einen Fluss gibt der komplett rot ist, da die Erde in ganz Misiones komplett rot ist. Dort war es wunderschön mit der Klasse, wir haben tolle Bilder gemacht und hatten sehr viel Spaß, bis eine aus meiner Stufe von einem Insekt ins Bein gebissen wurde und in ein Krankenhaus gebracht wurde. Es muss etwas Giftiges gewesen sein, ihr Bein war komplett angeschwollen und tat bei jedem Schritt weh. Im Krankenhaus hat sie dann eine Spritze bekommen und am Abend ging es ihr dann schon wieder besser.

Auf jeden Fall sind wir dann vom Park wieder ins Camp gefahren wo wir erstmal gegessen haben. Dann waren endlich die Spiele mit dem Matsch dran. Wir sollten alle alte Klamotten mitnehmen, was im Nachhinein auch Sinn gemacht hat, da die Sachen, die ich dabei hatte immer noch rot sind. Zum Glück waren es eine kurze Hose von einer Freundin und ein altes T-Shirt von meinem großen Bruder. Wir mussten dann alle verschiedene Spiele und Aufgaben machen und waren danach alle komplett voll mit Schlamm. Von den Haaren, bis zu den Füßen. Am Anfang wollte keiner so richtig, da es an dem Tag auch nicht sonderlich warm war. Aber am Ende war es doch sehr lustig, weil dann wirklich JEDER voll mit Schlamm war.

Nach den Spielen hatten wir Zeit uns zu duschen und andere Sachen anzuziehen, bis wir dann zum Abendessen mussten. Am Abend dieses Tages war eine Kostümparty von unserer Stufe. Nach dem Essen sind wir alle gegangen und haben uns umgezogen, geschminkt und fertig gemacht. Ich war ein Cowgirl, mit Hut, Rock, Leder-Boots und Jeansjacke. Zwei Jungs aus meiner Klassen hatten sich als Mädchen verkleidet, echt mutig wer mich fragt. Andere als Supergirl, 80er Lady, Marine Soldat, Tinkerbell, ... eigentlich gab es so ziemlich alles. Wir haben um halb 10 angefangen mit der Party und waren dann so um 1 oder 2 wieder im Bett, was nach dem Fakt, dass wir am nächsten Tag zu den Cataratas del Iguazu fahren wollten vielleicht im Nachhinein keine gute Idee war. Aber an sich war die Party echt lustig und cool.



3. Tag:

Am Mittwoch war der beste Tag von allen in Misiones. Wir sind zu den "Cataratas del Iguazu"(Iguazu Wasserfälle) gefahren, ...endlich. Keiner von uns konnte es noch erwarten sie endlich zu sehen. Wir haben uns um 7:00 am Bus getroffen und sind um 7:30 dann losgefahren. Alle hatten eine Decke oder ein Kissen dabei, da man da einfach mal 4 Stunden hinfährt. Gegessen haben wir im Bus. Jeder hat ein Pack mit zwei Sandwich, einem Alfajor (drei sowas wie Cookies und dazwischen eine sehr süße Creme die hier jeder immer und überall isst, mir persönlich viieeeeel zu süß, genannt "Dulce de leche", und außen herum noch Schokolade) und eine Flasche mit Wasser. Nach den 4 Stunden Fahrt sind wir dann endlich dort angekommen. Am Anfang hat es noch geregnet, aber nur die erste halbe Stunde oder so. Wenn man dort hin fährt, biegt man von der gepflasterten Straße ab, und kommt auf einen sehr hügeligen Weg, der immer dichter bewachsen und immer dunkler wird. Irgendwann fangen am Rand der "Straße" Schilder an, die einen anfangen lassen zu zweifeln ob man da wirklich rein gehen will. Das erste Schild das mir wirklich aufgefallen ist war "Vorsicht vor unseren freien, wilden Jaguaren". Die anderen Schilder waren nicht so erschreckend..... Da ging es dann nur um wilde Affen, Nasenbären, Schlangen und giftige Insekten.

Als wir dann endlich dort waren kam dann eine Frau, die mit uns die kompletten 6 Stunden durch den Nationalpark gelaufen ist. Als erstes läuft man ungefähr 5-10 minuten zu einer Zugstation. Diese Züge sind offen und ähnlich wie die kleinen Züge in den Parks für Kinder, nur dass es immer vier Sitze vorwärts und vier rückwärts gibt. In dem Zug haben wir einen jungen Mann aus Dänemark getroffen, der alleine eine Reise durch komplett Südamerika macht. Eine Freundin und ich haben die komplette Zeit wärend wir bei der ersten Station waren mit ihm geredet. Es war sehr lustig und interessant mit jemand zu reden, der in einer ähnlichen Situation war wie ich. Er konnte nämlich auch kein Spanisch. Wir haben die gesamte Zeit geredet und gelacht, bis wir ihn dann verloren haben weil wir gehen mussten. Auf jeden Fall fährt man durch den Regenwald, dadurch riecht und hört man die verschiedensten Dinge, das allein war schon unglaublich. Es gibt zwei Stationen bei denen man aussteigen kann. Wir waren zuerst bei der zweiten, da man von dort aus zu dem Hauptpunkt der Iguazu Wasserfälle kommt. Dort hin läuft man über ewig lange, wunderschöne Wege aus Holz und Gitter. (Wäre was für dich, Papa. Am Ende läuft man teilweise über die Teile der Wasserfälle wo das Wasser fällt, das heißt es ist echt unfassbar hoch. Ich bin schon fast gestorben).

An dem ersten Platz auf dem man dann ankommt hat man eine Rundumsicht auf die kompletten Wasserfälle von oberhalb. Dort kann man nicht sehr viel machen, da man alle 2 Minuten, wenn ein Wind kommt, man von oben bis unten nass ist. Nach einer Weile sind wir wieder zurück gelaufen und haben den Zug zurück genommen. Ausgestiegen sind wir dann an der ersten Station und nicht ganz am Anfang. Von dort kann man durch den gesamten Nationalpark laufen. Das haben wir auch gemacht. Ich weiß nicht genau wie viel von dem Park wir gelaufen sind, aber es waren insgesamt 6 Stunden. Immer wieder war es eine Weile nur Wald, in dem man teilweise Tiere gesehen hat, von denen man in Deutschland nur in Büchern liest oder im Fernseher sieht. Unter anderem: die verschiedensten Vögel (z.B. einen Tukan, wie auf dem Bild unten), eine erschreckend große Schlange, tausende von Nasenbären und einen Haufen an riesigen und farbigen Insekten, die es selbst in Argentinien nur in den Regenwäldern gibt. Was am besten war, war wirkliche freie Kolibris zu sehen, die gibt es in ganz Argentinien, also auch in Crespo, aber das war das erste mal, das ich einen gesehen habe. Das Gefühl war unbeschreiblich, diese winzigen Kreaturen zu sehen, wie sie in der Luft stehen und dann wie mit einem Wimpernschlag wieder weg sind, als wären sie nie da gewesen.

Jedes mal wenn wir aus dem Wald herausgekommen sind, konnten wir die Wasserfälle wieder aus einer komplett anderen Perspektive sehen. Es war teilweise so atemberaubend, dass man dachte man steht vor einer Leinwand. Einmal, sehr weit unten, gab es dann einen Punkt an dem man so nah an das Wasser herankonnte, dass man sich so eine "wunderschöne" Plastiktüte überziehen sollte. 

Irgendwann waren wir dann am Ende angekommen, haben dann dort noch gegessen und sind dann wieder zurück ins Camp gefahren. Als wir dann wieder im Camp waren und alle unter den dauer-kalten Duschen geduscht hatten, hatten unsere Lehrer uns gesagt dass wir alle nochmal in die Haupthütte kommen sollen, worauf wir alle absolut keine Lust hatten, da wir alle nur noch schlafen wollten. Ich dachte die Lehrer wollten noch etwas mit uns besprechen wegen dem nächsten Tag, aber dann sollten wir uns auf der Terrasse im Kreis setzen und die Lehrer haben Kerzen angemacht und haben eine Gitarre hergeholt. (Dazu muss man sagen, dass den kompletten letzten Tag alle an mir rumgejammert haben, dass ich singen soll) Wir saßen dann mehr als 2 Stunden noch draußen und haben zusammen gesungen und noch sehr viel Spaß gehabt, da es unser letzter Abend in dem Camp war. Es war wunderschön!



4. Tag (letzter Tag)

An unserem letzten Tag in Misiones sind wir nach dem Frühstück zu den Ruinen gefahren, zu denen wir eigentlich schon am ersten Tag wollten, es aber da angefangen hat zu regnen und am zweiten Tag als wir dann gehen wollten war das größte Gewitter das ich je gesehen habe. Es war unglaublich, auf die eine und die andere Weise. Als erstes hat es nur angefangen zu regnen bis dann der Himmel angefangen hat immer dunkler zu werden bis er dann irgendwann komplett schwarz war. Dann hat es gedonnert und jedes mal hat alles gebebt und es hat alle paar Sekunden geblitzt. In Deutschland gewittert es oft, aber das habe ich noch nie gesehen. Man muss dazu sagen, dass wir in diesem Moment draußen saßen (unter dem Dach, wir sind ja nicht bescheuert), da wir erstmal warten wollten bis der "Regen" vorbei geht um dann zu den Ruinen zu fahren, woraus dann nichts geworden ist. Auf jeden Fall sind wir dann am letzten Tag als erstes bei zu den Ruinen gefahren. An diesem Tag war es, im Vergleich zu den anderen Tagen sehr warm, so dass wir alle in Shorts und Tops unterwegs waren. Bei den Ruinen gab es als erstes eine Art Museum mit Sachen, die sie dort ausgegraben haben. Draußen waren dann sehr viele Ruinen, auf einer erstaunlich großen Fläche und bei sehr vielen konnte man sogar noch erkennen was für eine Art Gebäude es mal war. Danach sind wir zu einem Heim gefahren in dem Kinder sind die keine Eltern mehr haben oder die mit 17 schon zwei Kinder haben. Dazu und zu diesem Thema allgemein in Argentinien werde ich einen extra Blog hochladen. Anschließend sind wir zu einem kleinen anderen Nationalpark gefahren, in dem es einen wunderschönen Wasserfall gab, der direkt in ein Tal fällt. Dort gab es kleine Wege aus Holz, die direkt am Hang lagen, so dass man von überall den Wasserfall sehen konnte.

Danach sind wir zurück gefahren und haben auf dem Weg zurück noch bei einem Platz angehalten an dem man Argentinien, Paraguay und Brasilien sehen konnte. Das war sehr toll zu sehen. Dort haben wir dann auch noch zusammen etwas kleines gegessen und Bilder gemacht, bevor wir wieder ins Camp gefahren sind, wo wir dann unsere Sachen gepackt haben, dann zu Abend gegessen und um 11 Uhr nachts uns wieder auf den Weg nach Hause nach Crespo gemacht haben. 

Einerseits war es ein wunderbarer und schöner Trip am anderen Ende der Welt. Und so eine Chance bekommt man bestimmt nicht wieder. Aber auf der anderen Seite war es auch echt hart für mich, da ich erst 2 Wochen in der Klasse war, bevor wir gefahren sind. Aber alles in allem wunderschöne Erinnerungen und unvergessliche Momente.